Mario im Interview

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Christopher im Interview Du liest Mario im Interview 9 Minuten Weiter Anton im Interview

 

Hast du Angst vor den Fragen?
Puh, eigentlich nicht. Es ist ja zum Glück kein Liveinterview…


Welche Frage wäre dir im Zusammenhang mit diesem Q&A am unangenehmsten und warum?
 
Die Frage an sich ist wahrscheinlich schon die unangenehmste. Sie impliziert ja, dass ich das was mir unangenehm sein könnte, benennen soll. Aber in dem ich die Frage selbst als unangenehmste Frage wähle, dürfte ich mich wohl nochmal gerettet haben.


Spaß beiseite, wie kam es dazu, dass du im Jibe Wear Team gelandet bist?
 
Ja gut.. die Idee ein Modelabel zu gründen ging ja im Ursprung von mir aus. Mich erreichten bereits vor ein paar Jahren immer wieder Fragen, ob ich nicht mal cooles Merchandising für meine YouTube Follower herausbringen möchte. Das hat meinen Geschäftssinn aktiviert und so habe ich in der Uni kaum noch etwas anderes gemacht, als mich damit zu beschäftigen, wie ich ein paar coole T-Shirts designen, produzieren und verkaufen könnte.

Die Idee ist aber recht schnell geplatzt, weil ich keine billigen Klamotten mit einem simplen Druck auf der Brust verkaufen wollte aber ich allein eben keine anderen Möglichkeiten gehabt hätte. Schlecht designte Windsurfshirts gibt es auch schon genug.

Dann aber kam Anton auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich nicht Hilfe beim Klamottendesignen bräuchte. Die Idee eigentlich schon an den Nagel gehängt, sagte ich zu und wir überlegten uns ein paar coole Designs. Also die waren damals cool. Rückblickend waren die nicht so super (keines hat es in die aktuelle Kollektion geschafft).

Allerdings war ich so tot fest von Anton und unseren Designs überzeugt, dass ich recht schnell in anderen Dimensionen dachte. Es gab kein Modelabel speziell für Windsurfer und nun ja, ich war damals wie heute Windsurfer mit Leib und Seele, hatte „coole“ Designs und einen Haufen frischer Ideen.

Was noch fehlte war Knowhow. Man kann ja nicht einfach Shirts produzieren lassen, verkaufen und fertig. Da gehören noch tausend andere Dinge dazu, von denen ich keine Ahnung hatte.

Durch einen riesigen Zufall kam ich kurze Zeit später mit einem sehr alten Freund in Kontakt (nachdem wir Jahre lang keinen Kontakt hatten) und es stellte sich heraus, dass er das fehlende Puzzleteil ist. Ein Windsurfer mit allen Qualitäten die uns fehlten, um richtig loszulegen: Christopher.

Der Name Jibe Wear kam erst nachdem wir alle anfänglichen Designideen und auch Namensvorschläge (die waren grausam) nach einigen Monaten über den Haufen warfen und realisierten, cool ist was anderes. So bin ich letztlich im Jibe Wear Team gelandet.

Wenn du wirklich ehrlich bist, was motiviert dich, deine Zeit und Kreativität in dieses Unternehmen zu stecken?
Wenn ich wirklich ehrlich bin, sind das ziemlich viele Dinge. Ich wollte schon immer unternehmerisch tätig sein. Ich war schon immer ein Windsurfer und ich hatte schon immer den Drang mich kreativ auszuleben. Das alles gemeinsam mit zwei herzensguten Menschen tun zu dürfen und gleichzeitig noch ein „höheres Ziel“ zu verfolgen, nämlich unseren Sport zu pushen, ist genial. Ich investiere meine Zeit und Kreativität ohne Bedenken in unser Projekt. Ich brauche kein Geld oder sonst etwas als Motivation, es macht einfach Spaß, so wie es ist. Sein eigenes Produkt in der Hand zu halten ist die Krönung. Wenn es dann noch den Leuten da draußen gefällt - dann… keine Ahnung was die Steigerung von Krönung ist.


Welchen Stellenwert hat Windsurfen in deinem Leben?
Nunja, nahezu oberste Priorität. Ich windsurfe zwar weniger, als manch einer denkt, aber letztendlich drehen sich fast alle Lebensbereiche um den Sport. Egal ob privat oder beruflich. Allerdings habe ich auch viele Hobbies, die nicht im Entferntesten mit Windsurfen zu tun haben. Ich spiele zum Beispiel leidenschaftlich gerne Schach, gehe Angeln oder mache Musik. Ohne einen starken, regelmäßigen Ausgleich zum Windsurfen braucht es meiner Erfahrung nach nicht lange, bis man ein Fachidiot wird. Das ist aber definitiv ein Luxusproblem…


Was sind die schlechtesten Eigenschaften von Chrissi & Anton?
Puh, gute Frage!

Chrissi ist vielleicht ein klein bisschen zu optimistisch und überschätzt sich und seine Kapazitäten öfter mal und ich habe Sorge, dass ihm das irgendwann auf die Füße fällt.

Anton… also da bin ich echt überfordert. Er gerät manchmal in eine Art Tunnel und vergisst, nach Rechts und Links zu schauen. Ist aber nicht weiter dramatisch, denn der Tunnel ist meist sehr gut designed!

 

Und mit welchen Qualitäten bringen sie einen Mehrwert für das Unternehmen?
Ebenso gute Frage!

Chrissi denkt sehr rational und bringt viel theoretisches Wissen über verschiedenste Dinge mit. Er ist zwar, wie wir alle, „leicht“ chaotisch veranlagt, aber gibt uns dennoch die nötige Struktur, damit wir konstant vorankommen. Gepaart mit seiner Intelligenz, ergänzt er auch kreative Ideen von mir und Anton sehr gut. Chrissi bildet sich regelmäßig und eigenständig fort und erweitert ständig sein Kompetenzfeld. Diese einzigartige Kombination aus Eigenschaften, gepaart mit einem Windsurferherz - find icke super!

Die Frage bezog sich nur auf Mehrwert für das Unternehmen - mich inspiriert Chrissi aber auch viel im Privatleben.

Anton ist ein Beißer. Seit er damals mit mir angefangen hat zu designen, zog er einfach durch. Seine Kreativität und sein Wille, das Projekt so nah wie möglich zur Perfektion zu bringen, sind absolut unersetzlich. Ohne ihn wäre nichts von Alldem möglich. Gleichzeitig ist er auch sehr bescheiden. Natürlich haben wir über Geld etc. gesprochen, aber dass interessierte Anton die letzten Jahre am wenigsten. Es gab zwar auch schlichtweg keins (woher auch?), aber ich denke es ist klar, was ich meine. Wenn jemand zu hundert Prozent von sich aus bei einem Projekt mitwirkt, einfach nur aus Leidenschaft für die Sache, dann gibt es nichts Besseres. Deswegen ist Anton letztendlich auch auf dem Papier ein Teilhaber unserer kleinen Unternehmung geworden.

 

Gibt es eine klare Grenze zwischen Freundschaft, Leidenschaft und Arbeit und wenn ja, wo beginnt diese?
Diese Grenze gibt es bei uns nicht. Allerdings wünsche ich sie mir manchmal. Ich kann schlecht damit umgehen, wenn auf einmal absolut alles mit der „Arbeit“ zusammenhängt und fühle mich davon sehr gestresst. Komischerweise finde ich die Vorstellung eines 9-5 Jobs ziemlich attraktiv, seitdem ich mich immer weiter davon entferne. Das liegt aber sicherlich an der sehr fordernden und nervenaufreibenden Anfangsphase.

 

Kannst du dir vorstellen, mit Jibe Wear deinen Lebensunterhalt zu bestreiten? Auch wenn nur rein hypothetisch? 
Das kann ich mir sehr gut vorstellen und ich werde alles daransetzen, irgendwann in diese Richtung zu gehen. Allerdings habe ich noch so viele andere Projekte, dass wohl nie ein Einzelnes für meinen „gesamten Lebensunterhalt“ sorgen wird, sondern es immer eine Kombination aus vielen Dingen bleibt.


Bist du zufrieden mit den Designs und Produkten? Was ist dein Lieblingskleidungsstück? 
Absolut. Wir haben dafür gekämpft, etwas Besonderes zu produzieren. Und ich meine wirklich gekämpft. Perfektion kann man natürlich nicht erwarten, aber für mich sind die Produkte genial. Fast wie ein Kunstwerk. In jedem einzelnen steckt so viel Liebe und so viele Erinnerungen, das ist unfassbar! Wir sind ja kein großes Label, bei dem nach der 20. Kollektion einfach alles irgendwie nach Schema F hingeklatscht wird. Alles ist selbst gemacht, ausgedacht und hat Bedeutung.

Mein Favorit? Puh… Den Hoodie trage ich durchgängig, seit wir die ersten Musterexemplare bekommen haben (habe ihn auch mal gewaschen). Er ist quasi mein Lieblingspullover geworden. Das gleiche gilt eigentlich auch für den Sweater. Am Ende des Tages trage ich aber alle Modelle gerne. Wäre ja auch komisch, wenn nicht...

 

Würdest du dir die Klamotten kaufen, wenn du kein Anteilhaber an Jibe Wear wärest?
Jap. Hört sich plump und gestellt an, aber ja, ich würde sie mir kaufen. Eben aus den Gründen, warum ich ein Modelabel gründen wollte. Ich will „Windsurfen“ auch in der Stadt, beim Einkaufen, am Strand oder beim Arbeiten tragen. Es muss nicht mal jemand verstehen, es geht ums Gefühl.


Wie viele Stunden schätzt du, hast du bereits an Jibe Wear gearbeitet? 
Das kann ich nicht sagen. Wenn man die Denkprozesse und Ideenfindung mit einbezieht, dann sicher im Schnitt 2 Stunden / Tag über 18 Monate verteilt. Das wären 1095 Stunden. Ob das hinhaut - keine Ahnung.

 

Wer denkst du ist am wichtigsten, für dass Unternehmen?
Da gibt es keinen. Wenn einer fehlt, läuft hier nichts mehr. Ohne Antons Designexpertise, würden die Produkte… sagen wir mal „anders“ aussehen oder gar nicht existieren - siehe Entstehungsgeschichte von Jibe Wear.

Wenn Chrissi sein Wissen was Steuern, Strukturen etc. pp. angeht nicht mit einbringen würde... nun ja, dann wäre der Rest „nice to have“, aber wertlos.

Hätte ich die Ursprungsidee nicht gehabt und alles vorangetrieben, wären wir ebenso nicht hier.

Zusammenfassend kann man sagen: niemand ist zu ersetzen. Egal ob menschlich oder was die individuellen Kombinationen aus Kompetenzen angeht. Daher ist auch niemand wichtiger, als die anderen beiden.

 

Wenn du dir Jibe Wear in 3 Jahren vorstellst, wie sähe das aus?
Tja, das hängt von meinem Gemütszustand ab. Wenn ich grade eine sehr positive Phase habe, dann wird Jibe Wear sehr schnell wachsen und sein Potential ausschöpfen. Jibe Wear wird coole Projekte rund um den Sport fördern und ein großes Entertainmentpaket liefern. Die Mitte zwischen geilen Produkten und der Nähe zum Sport, wird unser Erfolgsrezept sein.

Wenn ich eine negative Phase habe, dann wird Jibe Wear langsam wachsen, aber dennoch die gleichen Ziele verfolgen. Im Endeffekt verändern sich nur die Ausmaße.

So oder so: Jibe Wear wird Windsurfen zum Anziehen liefern und sich darum kümmern, dass es Action auf dem Wasser, an Land und im Internet gibt!

 

Abschließend noch eine einfache Frage: wann und wo hattest du deine letzte Surfsession? 
Am 08.12.2019 war ich für 5 Minuten auf dem Selenter See. Es war arschkalt und schon fast dunkel. So wie sich das gehört!