Jibe MAG.
interview
Anton im Interview
Hast du Angst vor den Fragen?Noch nicht...
Welche Frage wäre dir im Zusammenhang mit diesem Q&A am unangenehmsten und warum? Oh Gott, bitte nicht zu privat. Oder irgendwas mit Vorstellungsgesprächs-Charakter.
Über meine Stärken und Schwächen möchte ich heute eigentlich nicht mehr nachdenken müssen.
Spaß beiseite, wie kam es dazu, dass du im Jibe Wear Team gelandet bist? Oktober 2017: Mario ist fest davon überzeugt, dass er als „Surfcoach“ in Zukunft durch die Länder reist und so sein Hobby finanzieren kann. Seinen ersten Schüler wollte er natürlich über YouTube ausfindig machen und nun ja, das war halt ich.
Das erste Beschnuppern fand über Facebook statt und schnell stellte sich heraus, dass uns beide eine ähnliche Frage beschäftigt: Wieso verdammt nochmal gibt es eigentlich keine geilen Windsurf-Klamotten?
Richtig kennengelernt habe ich Mario dann auf dem Surffestival 2018 und wir haben bereits die ersten Designideen ausgearbeitet, von denen wir damals erschreckend überzeugt waren. Kleiner Insider: keines der Designs hat es tatsächlich in die Kollektion geschafft.
Wenn du wirklich ehrlich bist, was motiviert dich, deine Zeit und Kreativität in dieses Unternehmen zu stecken?Ich bin der festen Überzeugung, dass die Windsurfbranche, hinsichtlich geiler Klamotten, noch ordentlich potenzial hat.
Sobald der Wind abnimmt, verschwindet mit ihm auch der Windsurflifestyle. Aber ich möchte doch auch unter der Woche am Arbeitsplatz diesen Lifestyle verspüren.
Achja und ich muss noch ergänzen: Wie geil ist es denn bitte, seine eigenen Designideen und Entwürfe in die Realität umsetzten zu können, die im besten Fall auch noch in der Öffentlichkeit getragen werden.
Welchen Stellenwert hat Windsurfen in deinem Leben?Windsurfen ist mittlerweile fast täglich bei mir Thema número uno. Sowohl beruflich als auch privat, habe ich den Zwang immer und überall zu checken, wie der Wind weht. Es macht einfach süchtig und dagegen kann ich nichts anderes tun, als wieder an die See zu fahren und mich ins Trapez zu hängen.
Was sind die schlechtesten Eigenschaften von Chrissi & Mario?Uuh ganz klar bei beiden: chronische Verrücktheit.Nur, das ist wahrscheinlich auch deren beste Eigenschaft.
Und mit welchen Qualitäten bringen sie einen Mehrwert für das Unternehmen?Also wenn Chrissi nicht in unserem Team wäre, würde unser Projekt Jibe Wear wahrscheinlich noch vor der ersten Veröffentlichung wegen Urheberrechtsverletzungen, Steuerhinterziehung oder einem Bankrott gnadenlos untergehen.Mario bringt dafür absolut geile Ideen in das Unternehmen. Vielleicht manchmal etwas größenwahnsinnig, aber dennoch geil.
Gibt es eine klare Grenze zwischen Freundschaft, Leidenschaft und Arbeit und wenn ja, wo beginnt diese?Viele Personen würden bestimmt davon abraten. Aber gerade bei Jibe Wear gibt es da für mich keine Grenzen. Es ist ein großer Brei aus Freundschaft, Leidenschaft und natürlich auch Arbeit. So sollte das doch bei einem Herzensprojekt sein, oder?
Kannst du dir vorstellen, mit Jibe Wear deinen Lebensunterhalt zu bestreiten? Auch wenn nur rein hypothetisch? Klar, das kann ich mir vorstellen. Aber selbst wenn es rein hypothetisch irgendwann dazu kommen sollte, wird das nicht viel ändern. (Außer vielleicht die Tatsache, dass ich mir cooles neues Surfzeug leisten kann) Ich liebe das, was ich aktuell mache und das möchte ich auch weiterhin machen.
Bist du zufrieden mit den Designs und Produkten? Was ist dein Lieblingskleidungsstück? Soweit ich das alles digital beurteilen kann, bin ich mit allem ziemlich zufrieden. Diese Frage kann ich natürlich erst besser beantworten, wenn ich die Produkte das erste Mal in den Händen halte. Mein Lieblingsprodukt wird aber wahrscheinlich das Logo-Shirt oder das Drop-Shirt oder auch der Da Vinci Sweater sein. Ich find sie alle ziemlich geil.
Würdest du dir die Klamotten kaufen, wenn du kein Anteilhaber an Jibe Wear wärest? Klar, vorausgesetzt die Website und das Konzept würden mich so überzeugen, wie sie es aktuell tun. Ich würde wahrscheinlich zuerst das Logo-Shirt testen und dem Ganzen eine Chance geben.
Wie viele Stunden schätzt du, hast du bereits an Jibe Wear gearbeitet? Viele! Sehr viele. Wenn ich im Schnitt ca. 40 Stunden pro Monat an Jibe Wear gearbeitet habe und das gesamte Projekt mittlerweile erschreckende 2 Jahre schon am Laufen ist, komme ich auf 960 Stunden. Das klingt nach verdammt viel.
Wer denkst du ist am wichtigsten, für dass Unternehmen?Ich probiere mal etwas Bildliches: Ein Stuhl muss so einiges an Gewicht tragen können. Damit dieser Stuhl aber nicht umkippt, sondern stabil stehen kann, benötigt es drei gleichlange Stuhlbeine. Sobald ein Stuhlbein länger als die andern beiden ist, steht der Stuhl schief und verliert an Stabilität.
Wenn du dir Jibe Wear in 3 Jahren vorstellst, wie sähe das aus? Ich sehe ein cooles modernes Modelabel, das seiner DNA, dem Windsurfen, treu geblieben ist und alles daransetzt, regelmäßig neue Kollektionen rauszubringen. Vielleicht wird Jibe Wear nicht nur mit Klamotten die Windsurfwelt bereichern, sondern auch Sponsorings, Events und Competitions veranstalten. Who know´s.
Abschließend noch eine einfache Frage: wann und wo hattest du deine letzte Surfsession? 02.11.19 – Krik, Dänemark
interview
Mario im Interview
Hast du Angst vor den Fragen?Puh, eigentlich nicht. Es ist ja zum Glück kein Liveinterview…
Welche Frage wäre dir im Zusammenhang mit diesem Q&A am unangenehmsten und warum? Die Frage an sich ist wahrscheinlich schon die unangenehmste. Sie impliziert ja, dass ich das was mir unangenehm sein könnte, benennen soll. Aber in dem ich die Frage selbst als unangenehmste Frage wähle, dürfte ich mich wohl nochmal gerettet haben.
Spaß beiseite, wie kam es dazu, dass du im Jibe Wear Team gelandet bist? Ja gut.. die Idee ein Modelabel zu gründen ging ja im Ursprung von mir aus. Mich erreichten bereits vor ein paar Jahren immer wieder Fragen, ob ich nicht mal cooles Merchandising für meine YouTube Follower herausbringen möchte. Das hat meinen Geschäftssinn aktiviert und so habe ich in der Uni kaum noch etwas anderes gemacht, als mich damit zu beschäftigen, wie ich ein paar coole T-Shirts designen, produzieren und verkaufen könnte.
Die Idee ist aber recht schnell geplatzt, weil ich keine billigen Klamotten mit einem simplen Druck auf der Brust verkaufen wollte aber ich allein eben keine anderen Möglichkeiten gehabt hätte. Schlecht designte Windsurfshirts gibt es auch schon genug.
Dann aber kam Anton auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich nicht Hilfe beim Klamottendesignen bräuchte. Die Idee eigentlich schon an den Nagel gehängt, sagte ich zu und wir überlegten uns ein paar coole Designs. Also die waren damals cool. Rückblickend waren die nicht so super (keines hat es in die aktuelle Kollektion geschafft).
Allerdings war ich so tot fest von Anton und unseren Designs überzeugt, dass ich recht schnell in anderen Dimensionen dachte. Es gab kein Modelabel speziell für Windsurfer und nun ja, ich war damals wie heute Windsurfer mit Leib und Seele, hatte „coole“ Designs und einen Haufen frischer Ideen.
Was noch fehlte war Knowhow. Man kann ja nicht einfach Shirts produzieren lassen, verkaufen und fertig. Da gehören noch tausend andere Dinge dazu, von denen ich keine Ahnung hatte.
Durch einen riesigen Zufall kam ich kurze Zeit später mit einem sehr alten Freund in Kontakt (nachdem wir Jahre lang keinen Kontakt hatten) und es stellte sich heraus, dass er das fehlende Puzzleteil ist. Ein Windsurfer mit allen Qualitäten die uns fehlten, um richtig loszulegen: Christopher.
Der Name Jibe Wear kam erst nachdem wir alle anfänglichen Designideen und auch Namensvorschläge (die waren grausam) nach einigen Monaten über den Haufen warfen und realisierten, cool ist was anderes. So bin ich letztlich im Jibe Wear Team gelandet.
Wenn du wirklich ehrlich bist, was motiviert dich, deine Zeit und Kreativität in dieses Unternehmen zu stecken?Wenn ich wirklich ehrlich bin, sind das ziemlich viele Dinge. Ich wollte schon immer unternehmerisch tätig sein. Ich war schon immer ein Windsurfer und ich hatte schon immer den Drang mich kreativ auszuleben. Das alles gemeinsam mit zwei herzensguten Menschen tun zu dürfen und gleichzeitig noch ein „höheres Ziel“ zu verfolgen, nämlich unseren Sport zu pushen, ist genial. Ich investiere meine Zeit und Kreativität ohne Bedenken in unser Projekt. Ich brauche kein Geld oder sonst etwas als Motivation, es macht einfach Spaß, so wie es ist. Sein eigenes Produkt in der Hand zu halten ist die Krönung. Wenn es dann noch den Leuten da draußen gefällt - dann… keine Ahnung was die Steigerung von Krönung ist.
Welchen Stellenwert hat Windsurfen in deinem Leben?Nunja, nahezu oberste Priorität. Ich windsurfe zwar weniger, als manch einer denkt, aber letztendlich drehen sich fast alle Lebensbereiche um den Sport. Egal ob privat oder beruflich. Allerdings habe ich auch viele Hobbies, die nicht im Entferntesten mit Windsurfen zu tun haben. Ich spiele zum Beispiel leidenschaftlich gerne Schach, gehe Angeln oder mache Musik. Ohne einen starken, regelmäßigen Ausgleich zum Windsurfen braucht es meiner Erfahrung nach nicht lange, bis man ein Fachidiot wird. Das ist aber definitiv ein Luxusproblem…
Was sind die schlechtesten Eigenschaften von Chrissi & Anton?Puh, gute Frage!
Chrissi ist vielleicht ein klein bisschen zu optimistisch und überschätzt sich und seine Kapazitäten öfter mal und ich habe Sorge, dass ihm das irgendwann auf die Füße fällt.
Anton… also da bin ich echt überfordert. Er gerät manchmal in eine Art Tunnel und vergisst, nach Rechts und Links zu schauen. Ist aber nicht weiter dramatisch, denn der Tunnel ist meist sehr gut designed!
Und mit welchen Qualitäten bringen sie einen Mehrwert für das Unternehmen?Ebenso gute Frage!
Chrissi denkt sehr rational und bringt viel theoretisches Wissen über verschiedenste Dinge mit. Er ist zwar, wie wir alle, „leicht“ chaotisch veranlagt, aber gibt uns dennoch die nötige Struktur, damit wir konstant vorankommen. Gepaart mit seiner Intelligenz, ergänzt er auch kreative Ideen von mir und Anton sehr gut. Chrissi bildet sich regelmäßig und eigenständig fort und erweitert ständig sein Kompetenzfeld. Diese einzigartige Kombination aus Eigenschaften, gepaart mit einem Windsurferherz - find icke super!
Die Frage bezog sich nur auf Mehrwert für das Unternehmen - mich inspiriert Chrissi aber auch viel im Privatleben.
Anton ist ein Beißer. Seit er damals mit mir angefangen hat zu designen, zog er einfach durch. Seine Kreativität und sein Wille, das Projekt so nah wie möglich zur Perfektion zu bringen, sind absolut unersetzlich. Ohne ihn wäre nichts von Alldem möglich. Gleichzeitig ist er auch sehr bescheiden. Natürlich haben wir über Geld etc. gesprochen, aber dass interessierte Anton die letzten Jahre am wenigsten. Es gab zwar auch schlichtweg keins (woher auch?), aber ich denke es ist klar, was ich meine. Wenn jemand zu hundert Prozent von sich aus bei einem Projekt mitwirkt, einfach nur aus Leidenschaft für die Sache, dann gibt es nichts Besseres. Deswegen ist Anton letztendlich auch auf dem Papier ein Teilhaber unserer kleinen Unternehmung geworden.
Gibt es eine klare Grenze zwischen Freundschaft, Leidenschaft und Arbeit und wenn ja, wo beginnt diese?Diese Grenze gibt es bei uns nicht. Allerdings wünsche ich sie mir manchmal. Ich kann schlecht damit umgehen, wenn auf einmal absolut alles mit der „Arbeit“ zusammenhängt und fühle mich davon sehr gestresst. Komischerweise finde ich die Vorstellung eines 9-5 Jobs ziemlich attraktiv, seitdem ich mich immer weiter davon entferne. Das liegt aber sicherlich an der sehr fordernden und nervenaufreibenden Anfangsphase.
Kannst du dir vorstellen, mit Jibe Wear deinen Lebensunterhalt zu bestreiten? Auch wenn nur rein hypothetisch? Das kann ich mir sehr gut vorstellen und ich werde alles daransetzen, irgendwann in diese Richtung zu gehen. Allerdings habe ich noch so viele andere Projekte, dass wohl nie ein Einzelnes für meinen „gesamten Lebensunterhalt“ sorgen wird, sondern es immer eine Kombination aus vielen Dingen bleibt.
Bist du zufrieden mit den Designs und Produkten? Was ist dein Lieblingskleidungsstück? Absolut. Wir haben dafür gekämpft, etwas Besonderes zu produzieren. Und ich meine wirklich gekämpft. Perfektion kann man natürlich nicht erwarten, aber für mich sind die Produkte genial. Fast wie ein Kunstwerk. In jedem einzelnen steckt so viel Liebe und so viele Erinnerungen, das ist unfassbar! Wir sind ja kein großes Label, bei dem nach der 20. Kollektion einfach alles irgendwie nach Schema F hingeklatscht wird. Alles ist selbst gemacht, ausgedacht und hat Bedeutung.
Mein Favorit? Puh… Den Hoodie trage ich durchgängig, seit wir die ersten Musterexemplare bekommen haben (habe ihn auch mal gewaschen). Er ist quasi mein Lieblingspullover geworden. Das gleiche gilt eigentlich auch für den Sweater. Am Ende des Tages trage ich aber alle Modelle gerne. Wäre ja auch komisch, wenn nicht...
Würdest du dir die Klamotten kaufen, wenn du kein Anteilhaber an Jibe Wear wärest?Jap. Hört sich plump und gestellt an, aber ja, ich würde sie mir kaufen. Eben aus den Gründen, warum ich ein Modelabel gründen wollte. Ich will „Windsurfen“ auch in der Stadt, beim Einkaufen, am Strand oder beim Arbeiten tragen. Es muss nicht mal jemand verstehen, es geht ums Gefühl.
Wie viele Stunden schätzt du, hast du bereits an Jibe Wear gearbeitet? Das kann ich nicht sagen. Wenn man die Denkprozesse und Ideenfindung mit einbezieht, dann sicher im Schnitt 2 Stunden / Tag über 18 Monate verteilt. Das wären 1095 Stunden. Ob das hinhaut - keine Ahnung.
Wer denkst du ist am wichtigsten, für dass Unternehmen?Da gibt es keinen. Wenn einer fehlt, läuft hier nichts mehr. Ohne Antons Designexpertise, würden die Produkte… sagen wir mal „anders“ aussehen oder gar nicht existieren - siehe Entstehungsgeschichte von Jibe Wear.
Wenn Chrissi sein Wissen was Steuern, Strukturen etc. pp. angeht nicht mit einbringen würde... nun ja, dann wäre der Rest „nice to have“, aber wertlos.
Hätte ich die Ursprungsidee nicht gehabt und alles vorangetrieben, wären wir ebenso nicht hier.
Zusammenfassend kann man sagen: niemand ist zu ersetzen. Egal ob menschlich oder was die individuellen Kombinationen aus Kompetenzen angeht. Daher ist auch niemand wichtiger, als die anderen beiden.
Wenn du dir Jibe Wear in 3 Jahren vorstellst, wie sähe das aus?Tja, das hängt von meinem Gemütszustand ab. Wenn ich grade eine sehr positive Phase habe, dann wird Jibe Wear sehr schnell wachsen und sein Potential ausschöpfen. Jibe Wear wird coole Projekte rund um den Sport fördern und ein großes Entertainmentpaket liefern. Die Mitte zwischen geilen Produkten und der Nähe zum Sport, wird unser Erfolgsrezept sein.
Wenn ich eine negative Phase habe, dann wird Jibe Wear langsam wachsen, aber dennoch die gleichen Ziele verfolgen. Im Endeffekt verändern sich nur die Ausmaße.
So oder so: Jibe Wear wird Windsurfen zum Anziehen liefern und sich darum kümmern, dass es Action auf dem Wasser, an Land und im Internet gibt!
Abschließend noch eine einfache Frage: wann und wo hattest du deine letzte Surfsession? Am 08.12.2019 war ich für 5 Minuten auf dem Selenter See. Es war arschkalt und schon fast dunkel. So wie sich das gehört!
interview
Christopher im Interview
Hast du Angst vor den Fragen?Moin erstmal. Vor den Fragen habe ich keine Angst. Ich habe sie aber auch noch nicht alle gelesen.
Welche Frage wäre dir im Zusammenhang mit diesem Q&A am unangenehmsten und warum? Grundsätzlich kann ich mir eine wirklich unangenehme Frage eigentlich kaum vorstellen. Vielleicht wenn es eine sehr persönliche oder philosophische Frage wäre, weil ich dann Angst davor hätte, in so einem kurzen Q&A nicht in dem Maße antworten zu können, dass man ordentlich versteht, was ich meine.
Spaß beiseite, wie kam es dazu, dass du im Jibe Wear Team gelandet bist? Im Sommer 2018 bekam ich eine Sprachnachricht von Mario, ob ich nicht Bock hätte, für ein Wochenende an die Ostsee zu fahren zum Surfen. Er habe eine Idee und braucht meine Meinung dazu.48h, min. 5000 Kalorien in Form übertriebenster Pasta-Kreationen, langen ausführlichen Gesprächen und vielem Nachdenken später, hatten wir beide das Gefühl etwas richtig Gutes entdeckt zu haben. Wir wussten damals noch nicht, wie es heißt, wie alles mal aussehen wird usw., aber an diesem Wochenende wurde die Idee gefestigt, aus der heute Jibe Wear entstanden ist.
Wenn du wirklich ehrlich bist, was motiviert dich, deine Zeit und Kreativität in dieses Unternehmen zu stecken? Mich motiviert es generell neue, unbekannte Projekte auszuprobieren, in denen ich Dinge lernen muss, um weiterzukommen. Besonders motiviert es mich zu sehen, wie aus scheinbar kleinen Handlungen und Ideenblitzen bei uns so coole Ideen entstehen, die einfach das potential haben, unfassbar groß und bedeutend zu werden. Ich war schon immer ein Mensch der Zahlen und habe in Jibe Wear vom Beginn an die Möglichkeit gesehen, die interessanten Aspekte meines Studiums Wirtschaftsrecht & Buchhaltung (ja, wirklich Buchhaltung) in der Praxis zu erleben. Neben all diesen Dingen macht es mir enorm viel Spaß, eigene Strukturen und Systeme zu entwickeln, was perfekt zu meinen Aufgaben bei uns passt.
Welchen Stellenwert hat Windsurfen in deinem Leben? Windsurfen ist für mich die Möglichkeit einfach völlig aus jeder Situation gerissen zu werden und gezwungen zu sein, im Hier und Jetzt zu leben. Für mich ist dieses Gefühl des Kampfes gegen die Natur ein ganz wertvoller Ausgleich zu allem, was neben Windsurfen passiert. Man fühlt sich einfach jedes Mal inspiriert und beflügelt auf dem Wasser.Windsurfen ist, neben Spaß, coolen Roadtrips und dem Adrenalinkick, ein wertvoller Teil meines Lebens, der viel bewegt, bewirkt und mich persönlich wachsen lässt.
Was sind die schlechtesten Eigenschaften von Anton & Mario? Die schlechteste Eigenschaft, die wir drei gemeinsam teilen, ist, dass wir von Motivationswelle zu Motivationswelle reiten und uns zwischendurch sehr stark am Nichtstun befinden. Die schlechteste Eigenschaft von Mario: -Er ist manchmal etwas impulsiv bzw. möchte in bestimmten Momenten zu viel auf einmal in zu kurzer Zeit gleichzeitig erreichen. Die schlechteste Eigenschaft von Anton: -Anton befindet sich manchmal in einer Art Tunnel, der bewirkt, dass viele eigene Ideen auf einmal in Designs oder Projekten schon perfekt vorbereitet und teilweise zu Perfektion umgesetzt sind, bevor Mario und ich sie überhaupt gesehen haben.
Und mit welchen Qualitäten bringen sie einen Mehrwert für das Unternehmen? Alle oben aufgezählten Dinge können gleichzeitig auch jeweilige Stärken sein.Mario ist manchmal einfach ein absolut durchgeknallter Typ (positiv) und bringt so viel Motivation und Energie mit, dass wir zu dritt enorm viel in kürzester Zeit schaffen, weil er uns so stark pusht. Anton ist der, der neben seinen übermenschlichen Designkünsten in Photoshop usw., der für Klarheit sorgt, in dem er mit einem: „So, was ist jetzt?“, „Wie genau sieht das jetzt aus?“ oder einfach einem klaren „NEIN.“ Struktur in das Unternehmen bringt, die sich bei Kreativen aufgaben manchmal etwas verliert.
Gibt es eine klare Grenze zwischen Freundschaft, Leidenschaft und Arbeit und wenn ja, wo beginnt diese? Für mich gibt es eigentlich nur eine klare Abgrenzung zwischen Freundschaft und Arbeit. Diese Abgrenzung ist, dass man sich bei der Arbeit vertraglich aneinanderbindet und gemeinsam eine große Verantwortung gegenüber sich selbst und anderen trägt. Abgesehen von diesem vertraglichen Aspekt, den eine Unternehmung einfach mit sich bringt, unterscheide ich für mich wenig zwischen Kollegen und Freunden oder Arbeit und Leidenschaft. Ich habe nur ein wirklich nahes Verhältnis mit Menschen, denen ich absolut vertraue und vor denen ich keine Geheimnisse haben muss, weil ich über alles mit ihnen reden kann. Das zählt für Freunde, genauso wie für Kollegen oder Mitunternehmer.Zwischen Arbeit und Leidenschaft ziehe ich für mich auch nur sehr wenige Grenzen, weil ich an mich selbst den Anspruch habe, dass meine Leidenschaft und Arbeit einen hohen Grad an Kongruenz aufweisen. Andernfalls würde ich die Zeit meines Lebens verschwenden, in der ich arbeite und würde das Potential der Wertschöpfung meiner Leidenschaft missachten. Im best case sind Arbeit und Leidenschaft für mich das gleiche, genauso wie Freunde und Kollegen.
Kannst du dir vorstellen, mit Jibe Wear deinen Lebensunterhalt zu bestreiten? Auch wenn nur rein hypothetisch? Absolut. Ich sehe ja vor meinem inneren Auge das Potential, das Jibe Wear für den Sport und für die Menschen und unsere Community hat. Unter Lebensunterhalt verstehe ich natürlich nicht High-Life, sondern ohne Sorgen für das Ziel zu leben. Außerdem möchte ich eine geile Community schaffen, so dass sich zum Beispiel in kürzester Zeit viele Surfer zusammenfinden, die gemeinsam unseren Sport zelebrieren, geile Events feiern, neue Menschen willkommen heißen und zusammen einfach den Surfer-Lifestyle leben. Wenn bei der Erreichung dieses Ziels ein Mehrwert entsteht, der es mir erlaubt meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, dann bin ich der letzte, der diesen Traum nicht leben würde.
Bist du zufrieden mit den Designs und Produkten? Was ist dein Lieblingskleidungsstück? Ich bin zufrieden mit unseren Designs. Ich finde es mega geil, jeden Tag meine eigenen Klamotten zu tragen und kann mich einfach daran erfreuen, wofür unsere Produkte stehen und was sie mir bedeuten. Mein favourite ist, stimmungsabhängig, ganz simpel The Logo oder Wave.
Würdest du dir die Klamotten kaufen, wenn du kein Anteilhaber an Jibe Wear wärest? Ich bin mir nicht sicher, weil ich bei Klamotten ziemlich konservativ bin bzw. ich eine Marke habe, von der mir die Sachen passen und ich deshalb aus Bequemlichkeit nur noch eine Größe und einen Schnitt dieser Marke kaufe. Wenn diese Hürde aber überwunden wäre bzw. ich mich näher mit Jibe Wear auseinandergesetzt hätte, sofort.
Wie viele Stunden schätzt du, hast du bereits an Jibe Wear gearbeitet? Das ist sehr schwer zu sagen, weil ich ja nicht nur an Jibe Wear arbeite, wenn ich am Computer oder mit Mario und Anton zusammensitze. Aber seit der Gründung, also in den letzten 1 1/2 Jahren würde ich schätzen, mindestens 10h / Woche an Jibe Wear gearbeitet zu haben. Das entspräche also etwa 800h. Da es aber viel zu experimentieren und erforschen gab, können es auch weitaus mehr gewesen sein.Es ist einfach schwer einzuschätzen. Für alle, die überlegen auch ein Modeunternehmen zu gründen, selbst zu dritt, mal mindestens gedanklich, ist es ein Full-Time-Job bzw. ein Projekt, das man jeden Tag mit sich nimmt und das teilweise sehr zehrend sein kann.Aber - Jede Stunde hat sich jetzt schon gelohnt, weil es einfach eine so interessante Zeit war, die für mich enorm viel Wert ist.
Wer denkst du ist am wichtigsten, für dass Unternehmen? Für das Unternehmen als Ganzes kann man das nicht auf eine Person reduzieren, da mit dem Ausscheiden eines jeden, so viel fehlen würde, dass wir in kürzester Zeit implodieren würden. Jeder bei uns ist für seinen eigenen Bereich der Wichtigste und erst durch die Kombination aller Bereiche konnte Jibe Wear entstehen.
Wenn du dir Jibe Wear in 3 Jahren vorstellst, wie sähe das aus? In drei Jahren kennt jeder, der mit Windsurfen zu tun hat oder sich für Windsurfen interessiert unsere Marke, unsere Projekte und wofür wir stehen und wird uns als einen wichtigen Part in der Surf-Community wahrnehmen. Das ist meine Vorstellung von Jibe Wear in drei Jahren. Dazu gehören natürlich geile Events, fette Roadtrips mit allen, die Bock haben und viel Surfen.
Abschließend noch eine einfache Frage: wann und wo hattest du deine letzte Surfsession? 23.11.2019, 5°C, Pelzerhaken, Lübecker Bucht. Zu großes Segel, keine Handschuhe, aus dem Training. An sich eher eine Qual, trotzdem ziemlich geil!